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Fools Garden - 30.04.08
Tanz in den Mai Kallstadt

Konzertkritik - 2000 Zeichen
foto von www.foolsgarden.de 

 

 

Die radiobekannte Formation Fools Garden zeigte sich zum Tanz in den Mai im pfälzischen Kallstadt in bester Spiellaune. Ob es am Mai lag? Oder der lauschigen Nacht? Es blühte nicht nur der Zitronenbaum, sondern auch die musikalischen Seelen der 4 Musiker.
Zum barockhaft anmutenden Salonoutfit der kleinen Bühne passten sie mit ihren lässig offen getragenen Hemden, der Zigarette im Mundwinkel und der Gitarre in der Hand ganz wunderbar zusammen. Die Herren aus Schwaben zeigen immer noch wo sie schon seit so langer Zeit, den knallbunten Achtzigen, musikalisch zu Hause sind: im melodischen Pop a la Beatles. Die herrliche "Good Old Sun" scheint gefällig auf den "Lemon Tree" und "Suzy" weiß immer noch nicht, ob der Himmel über oder gar unter ihr funkelt. Aber das wussten die Zuhörer im gut gefüllten Weingut auch nicht wirklich – und es tat der Stimmung keinen Abbruch.
Die akustischen Gitarrenklänge groovten, rockten, begeistern und unterhielten erstklassig. Jahrelang ohne zweiten "Big Hit" in den Charts haben sie glänzend überlebt und sind sich selbst treu geblieben - sie machen schöne Pop-Musik, die in der neuen allzu trendigen "Acoustic-Version" immer noch bestens zu Ihnen passt. Gab es das nicht bereits vor dem Zeitalter des „unplugged“-Begriffes? Wie dem auch sei, leider gibt es zur aktuellen Tour nur vier neue Songs als Mini-CD. Scheinbar sind im Zeitalter der Online-Vermarktung noch der ein oder andere Marketingaspekt dazugekommen, wie etwa aktuelle Livemitschnitte des besuchten Konzertabendes zum Download anzubieten, um sozusagen optional den ganz persönlichen Livemitschnitt direkt ins Haus zu liefern. Diese könnte für die Zukunft auch für neue Songs ein interessanter Aspekt werden, denn gerade live leben die Songs vom mehrstimmigen Gesang rum herum um die charismatische Front-Stimme von Peter Freudenthaler und der Livepräsenz der Instrumentalisten.
Kallstadt zeigte mit dem Engagement dieser Gruppe einmal mehr dass auch kleine feine Veranstaltungen Ihren Reiz haben. (ch)

 

 


Popakademie in Concert - 18.07.08
Capitol Mannheim

Konzertkritik - 2000 Zeichen
foto von www.popakademie.de

 

 

Bereits 5 Jahre ist es schon her, dass die Studenten in den Hafen einzogen: die Mannheimer Pophoffnungsschmiede schlechthin zeigte sich nun zum Semesterabschluss 2008 mit einem unterhaltsamen Abend im gut gefüllten Capitol. Die Stimmung war gut und die Musik auch. Leider zog sich der Aufmarsch der Beteiligten ziemlich in die Länge - sehr zum Leidwesen des Publikums.
Trotz recht zügig ablaufenden Umbauphasen, waren die Lücken im Programm doch auf die Dauer zu ermüdend für die Zuhörer, welche wechselweise im oder vorm Eventhaus anzutreffen waren. Sicherlich ist es legitim ein möglichst breites Spektrum an einem solchen Abend zu präsentieren und so manche Darbietung war mit nur einem Song fast schon zu kurz, allerdings genossen doch nur die wenigsten Gäste das komplette 5,5 Stunden Programm. So zeigten nicht nur die durchaus schon livebekannten Bands wie „Luis und Laserpower“, „Heuser“ oder „LaFuso“ eine eindruckvolle Darbietung, welche nicht nur hörenswert sondern auch sehenswert sind, sondern auch viele neue Projekte aus den Reihen der Studenten.
Hierzu zählen sicher „Roddie“, „Michi & the Models“,“Turtle Brain”, “Minha Vida”, “Blaues Wunder“, „Bakkushan“, “Mikroboy”, „Timmy Rough & The Rough Revival Rainbow Ranger“, „Rathsfeld“ oder „Derbys Orchestra“. Schön dass auch ungewöhnliche Klänge präsentiert wurden und das Spektrum von Pop, Rock, Blues, HipHop, Alternative bis Lounge reichte und sowohl englisch also auch deutsch gesungen wurde. Viele Musiker durften in verschiedenen Bands auftreten und zeigten somit dass sie in verschiedenen Stilrichtungen musizieren können. Die Übergänge hierbei waren fließend, der Sound gut und das Licht abwechslungsreich.
 Zwischendrin wurde der ClubAward fĂĽr die besten regionalen Clubs vergeben – ein Aspekt der leider viel zu wenig beachtet wurde; denn wo wären die Livebands ohne Clubs? Eine immer wieder empfehlungswerte Veranstaltung mit Neuentdeckungen und einem weiten Spektrum, welche Lust auf mehr macht. Popakademie - we hear you!! (ch)

 

 


The Flames Duo - 28.07.08
Rampenlicht Mannheim

Konzertkritik - 2000 Zeichen
foto von www.theflames.de

 

 

 Kennen Sie "The Flames" - nein? Bestimmt, da bin ich mir sicher... "Everytime I see you... lala la la la la"... Tja ein guter Ohrwurm war das in der Werbung eines weltbekannten Erfrischungsgetränkes. Ein Ăśberraschungserfolg den die Band bekannt machte. Ja gibts die denn noch? Oder weshalb heiĂźen die jetzt "Duo"? Die Band ist immer noch zusammen, und wird im Herbst das zweite Album veröffentlichen.
Zwischenzeitlich haben sich Oliver Heydenreich (Gesang/Gitarre) und Martin Maurer (Schlagzeug) als Duo auf diversen privaten Partys einen Namen gemacht, so dass sie derzeit bereits fĂĽr einige Auftritte angefragt werden. So luden Sie ins Rampenlicht um die "Partymucke zu zweit in abwechslungsreicher Form darzubieten.
Oliver Heydenreich bedient sich der halbakustischen Rockabilly-Gitarre und lässt darauf nicht nur einige Riffs und Rhythmen erklingen, sondern huldigt durchaus hörenswert seinen Idolen Chuck Barry und Elvis. Haben sie schon mal "Tainted Love" der 80er-Synthie-Formation Soft Cell auf der Gitarre gehört? Der Song groovt auch in minimaler Besetzung klasse. Sicherlich bliebt aufgrund der reduzierten Möglichkeiten mit vier Händen so mancher Song-Gimmick auf der Strecke, jedoch zeigen sich die zwei so gut aufeinander eingespielt, dass niemand etwas im Sound vermisst. Heydenreich's Stimme klingt zeitweise rotzig und näselnd wie seine Gitarre, bauchig, rauchig, passend zu den hellen Blechklängen des Schlagzeugs und der knalligen Snare des freudig aufspielenden Maurer. Dieser mauert glücklicherweise keine Rhythmuswand, sondern agiert durchaus gewandt in der Lautstärke und in der Wahl seiner Instrumentierung. Der Spaß steht den beiden ins Gesicht geschrieben.
Der Abend ist unterhaltsam und einfallsreich gestaltet. Eine gelungene Abwechslung in der Mannheimer Live-Szene. Und ganz uneigennützlich verweisen die beide nicht etwa auf das nächste eigene Konzert, sondern auf den Auftritt Ihres Vorbildes Chuck Barry am 22.11. in der SAP-Arena. Die zwei werden dort sein, Sie auch? (ch)

 

 


MĂĽnchener Freiheit - 07.09.08
Brauereifest Mannheim

Konzertkritik - 2000 Zeichen
foto von Crocodile Music 

 

 

Traditionsbewusst rief die in Mannheim ansässige Brauerei Anfang September zum Brauereifest, natürlich mit Live-Musik-Programm. Nach den typischen Stimmungsmacher wie Volksmusik und Coverbands präsentierte sich am Sonntag abend hiergegen ein echtes Urgestein der deutschen Popmusik: die Münchener Freiheit.
Man durfte überrascht feststellen, das sich die Herren Hatzke, Grünwald, Kunzi, Strobel und Zauner seit den unzähligen Auftritten bei der ZDF Hitparade in den 80igern optisch und klischeemäßig nicht verändert haben.
Es beginnt mit dem Ohrwurm "Tausendmal Du" und zeigt nicht nur, dass Sie Ihr Handwerk immer noch beherrschen und die hohen Satzgesänge immer noch treffsicher rüber kommen, sondern auch dass sie heute noch Ihr Publikum begeistern können. Die hohe Stimme Zauner’s klingt immer noch wie auf Platte und ist stets präsent. Nein, es gibt keine gesangliche Stütze – nur ab und zu überlässt er die ganz hohen Töne dem Publikum – so ist das eben und es ist auch nicht peinlich. Lieber so als mit allerlei Technik „verstärkt“ und nur halb so authentisch, wird sich Zauner gedacht zu haben.
Titel wie "SOS" und "Liebe auf dem ersten Blick" oder "Ohne Dich (schlaf' ich heut nacht nicht ein)“ sind hinlänglich bekannt und werden immer noch gerne mitgesungen. Auch wenn es nach einem 80er-Revival aussieht, die Band war nie abgetaucht und existiert heute noch genauso wie damals - und sie bringen Ihre Musik immer noch begeisternd rüber. Respekt vor einer solch echter und überzeugender Darbietung – ob dass die heutigen Newcomer in einigen Jahren auch noch können? Das Publikum ist bunt gemischt: viel Laufpublikum, einige Fans sowie etliche "Überraschte" ("dess kenne mer doch vum Radio...").
So richtig Open Air-tauglich zeigte sich die Band bei der Zugabe „I love Rock’n’Roll“ beim mittlerweile verbindlichen „Rollentausch“ zwischen allen Akteuren (der Sänger am Schlagzeug, Bassist an der Gitarre, Gitarrist am Bass, Keyboarder an der Gitarre sowie dem Schlagzeuger am Lead-Gesang). (ch)

 

 


 

 

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